Im ausführlichen Gespräch erörterten Projektträger und Stakeholder des Projektes die mit dem Projekt verbundenen Herausforderungen, den Prozess – insbesondere in Bezug auf die Zusammenarbeit zwischen Politik und Wirtschaft sowie die breite Stakeholdereinbindung – und die Chancen von Logistik 2030+. Außerdem wurde ein Blick auf Maßnahmen des Logistik 2030+ Aktionsplans, bereits initiierte Pilotprojekte und in die Umsetzungszukunft geworfen.
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Die Länder Niederösterreich und Wien haben gemeinsam mit den Wirtschaftskammern Niederösterreich und Wien den Aktionsplan „Nachhaltige Logistik 2030+“ vorgelegt.
Niederösterreich und Wien werden von den Bürgerinnen und Bürgern, aber auch von den Wirtschaftstreibenden als ein Lebens- und Wirtschaftsraum gesehen. Verwaltungsgrenzen spielen dabei keine Rolle mehr. Aus diesem Grund haben sich die Länder Niederösterreich und Wien entschlossen gemeinsam mit den beiden Wirtschaftskammern die künftigen logistischen Herausforderungen im Projekt „Nachhaltige Logistik 2030+“ neu zu überdenken.
Gemeinsam mit etwa 300 Vertreterinnen und Vertretern der Logistikbranche und weiteren Expertinnen und Experten wurden in diesem Projekt insgesamt 35 Maßnahmen in acht Kategorien erarbeitet. Die Ergebnisse wurden gestern im Haus der Wiener Wirtschaft präsentiert. Dabei wurde auch ein Letter of Intent unterzeichnet, der die weitere Zusammenarbeit zwischen den Beteiligten regelt.
Länder- und Wirtschaftsvertreter betonen Vorteile für Ökologie und Ökonomie
„Der
Ansatz, Logistikfragen in Regionen zu denken und über
Bundesländergrenzen hinweg Lösungen zu erarbeiten, eröffnet für alle
Beteiligten neue Chancen und zukunftsweisende Wege. Besonders wichtig
ist dabei die Einbindung der Wirtschaft von Anfang an. Ökologie und
Ökonomie können nicht isoliert betrachtet werden, sondern verlangen
vernetztes Denken“, hält dazu die Präsidentin der Wirtschaftskammer NÖ,
Sonja Zwazl, fest.
Auch Wiens Vizebürgermeisterin Birgit
Hebein verweist auf die Bedeutung des Projekts für eine der drängendsten
Fragen unserer Zeit: „Zur Erreichung der Klima- und Umweltziele werden
in den kommenden Jahren insbesondere im Verkehrsbereich hohe
Anstrengungen erforderlich sein. Mit Logistik 2030+ legen wir eine
gemeinsame Strategie für ein zukunftsfähiges Logistiksystem in Wien und
Niederösterreich vor. Ziel ist es, die negativen Auswirkungen des
Güterverkehrs auf Mensch und Umwelt zu reduzieren und zugleich die
Versorgung der Bevölkerung weiterhin auf hohem Niveau zu gewährleisten.
Dies kann nur gemeinsam gelingen.“
„Mobilität ist eine
wichtige Grundlage für unseren Wohlstand. Handel, Produktion oder
Dienstleistung sind alle davon abhängig, dass unser Logistik-System
leistungsfähig ist und der Warentransport optimal funktioniert. Die
Zusammenarbeit über Landesgrenzen hinweg soll genau das ermöglichen und
darüber hinaus einen möglichst klimaschonenden Transport sicherstellen.
Damit ergeben sich sowohl volkswirtschaftlich als auch
betriebswirtschaftlich Vorteile. Anders gesagt: Das Miteinander zwischen
Niederösterreich und Wien entwickelt sich zur Win-Win-Situation für
alle Beteiligten“, verweist NÖ Mobilitätslandesrat Ludwig Schleritzko
auf die Bedeutung dieses Projekts für die Region.
Auch
der Präsident der Wirtschaftskammer Wien, Walter Ruck, schließt sich
diesem Befund an: „Mit der Gestaltung und Umsetzung einer Verkehrs- und
Logistikstrategie stellen wir gemeinsam die Weichen für Mobilität,
Arbeitsplätze und Wohlstand in der Ost-Region. Mit drei starken Partnern
stellen wir sicher, dass die Interessen der Bundesländer, der
Transport- und Logistikwirtschaft und der verladenden Wirtschaft
gleichermaßen berücksichtigt werden.“
35 Maßnahmen für wichtige Verkehrs-Ziele
Die 35 Maßnahmenpakete umfassen 130 Aktionen und verfolgen fünf konkrete Ziele für Niederösterreich und Wien: So sollen Nutzungskonflikte sowohl im fließenden als auch im ruhenden Güter- und Individualverkehr gelöst, CO2-Emissionen eingespart und das Verkehrsaufkommen ohne Verluste bei Leistung und Qualität reduziert werden. Die Maßnahmen sind dabei in die Themencluster „Logistikflächen vorausschauend planen und sichern“, „Güterkonsolidierung mit Hilfe neuer Geschäftsmodelle vorantreiben“, „Effiziente Lösungen für die Paketzustellung entwickeln und umsetzen“, „Nachhaltige Logistikkonzepte bei Unternehmen und Großprojekten unterstützen“, „Anreize für beschleunigte Fuhrparkumstellungen schaffen“, „Digitale Informationen und Services zur Effizienzsteigerung und Optimierung einsetzen“, „Rahmenbedingungen für eine nachhaltige Entwicklung festlegen“ sowie „Leistungen und Kosten der Logistik aktiv kommunizieren“ gegliedert.
Bei der 9. Regionalveranstaltung der Initiative Wirtschaft 4.0 gaben am 30. Oktober in Wiener Neustadt hochkarätige Vortragende Einblicke zum Thema „Mobilität der Zukunft“ – auch Logistik 2030+ war vertreten!
Ferdinand Koch von Logistik 2030+ Projektpartner denkstatt stellte das Projekt vor. „Die heutige Gütermobilität unterliegt wesentlichen und raschen Veränderungen: Konflikte um Verkehrsflächen nehmen dramatisch zu, neue Technologien sind zu implementieren und Wachstumsraten im Paketbereich von 20 Prozent jährlich zu bewältigen“, so Koch. Das Projekt „Nachhaltige Logistik 2030+ Niederösterreich-Wien“ greift diese Veränderungen auf. Rund 300 Personen aus unterschiedlichen Vertretungsbereichen von Wirtschaft bis Verwaltung sind in Arbeitsgruppen oder für Feedback innerhalb des Projekts eingebunden.
Ende Oktober 2019 kam der Beirat zu seiner 7. Sitzung zusammen. In dieser
Sitzung wurden der Finalentwurf des Aktionsplans vorgestellt und die
bevorstehende L2030+
Abschlussveranstaltung am 20.11.2019 besprochen.
Der Beirat und die Projektträger nützten diese Sitzung für abschließende
Anmerkungen zum Aktionsplan bzw. den darin enthaltenen Maßnahmen. In Summe wird
festgestellt, dass der Aktionsplan in der nun vorliegenden Finalfassung sehr
gut gelungen ist und die Maßnahmen eine sehr umsetzungsorientierte Aufteilung aus
kurz-, mittel- und langfristigen Bearbeitungen aufweisen. Auch das Einholen des
Feedbacks durch das
Stakeholder Board wurde als wertvoller Beitrag im Hinblick auf die Umsetzung
des Aktionsplans beurteilt.
Der Vorsitzende des Beirates, Dr. Christian Moser, fasst abschließend
zusammen: Der Beirat stimmt dem vorliegenden Aktionsplan zu und gibt diesen für
die Drucklegung frei. Der Aktionsplan geht nun in das Lektorat, um bei der
L2030+ Abschlussveranstaltung in gedruckter Form präsentiert zu werden.
Anfang September 2019 waren die
sechzehn Mitglieder des Stakeholder-Boards zu ihrer 3. Sitzung geladen. In
Kleingruppen organisiert, wurden zu allen 35 Maßnahmen in angeregter Diskussion
jeweils Feedback u.a. an Hand der folgenden Fragen gegeben:
Was ist für die Umsetzung zu
beachten?
Welche begleitenden, weiterführenden
Maßnahmen (Monitoring, Stakeholdereinbindung, etc.) braucht es?
Pilotprojekte, die unterstützen oder
entstehen sollen?
Was kann unser Beitrag aus dem Kreis
des Stakeholder-Boards sein?
In Summe liegen ca. 80 Hinweise vor,
die sich wie folgt zusammenfassen lassen:
Fragen zu aktuellen Diskussionen wie
Wasserstoff und CO2 Steuer, Bewusstseinsbildung zu Logistik bei
Planern und Behörden verstärken, Gesamtkonzept bei alternativen Antrieben
mitdenken, einheitliche Vorgangsweise für Logistikflächen in Niederösterreich
und Wien beachten, Vernetzen von Nutzern der Infrastruktur organisieren, Bedarf
und Effekte für Hub-Konsolidierung konkret prüfen und auf Interoperabilität
achten, Ladezonen-App in Routing Software integrieren oder Mindestpreis für
Retouren und gefahrene km/CO2-Output ausweisen.
Hinweise, die die Umsetzung des Aktionsplans gut unterstützen. Vielen Dank dafür!
Die
Abstimmungen und Rückfragen in den eigenen Organisationen der Projektträger
sind nun abgeschlossen, lediglich einige wenige Anpassungen sind erforderlich
und wurden unmittelbar in den Aktionsplan eingearbeitet.
Der
finale Entwurf kann nun zur redaktionellen und grafischen Bearbeitung
weitergereicht werden.
Der
ausgearbeitete Aktionsplan kann damit bis zur Abschlussveranstaltung am 20.
November 2019 als Broschüre vorliegen.
Maßnahmen und Aktionen werden nun über die Sommerwochen in den eigenen Organisationen der Projektträger nochmals abgestimmt und Feedback und Meinungen dazu eingeholt. Die Maßnahmen wurden dazu in Themen-Cluster wie…
Logistikflächen vorausschauend planen und sichern
Die Güterkonsolidierung mit Hilfe neuer Geschäftsmodelle vorantreiben
Effiziente Lösungen für die Paketzustellung entwickeln und umsetzen
Nachhaltige Logistikkonzepte bei Unternehmen und Großprojekten unterstützen
Anreize für beschleunigte Fuhrparkumstellungen schaffen
Digitale Informationen und Services zur Effizienzsteigerung und Optimierung einsetzen
Die Rahmenbedingungen für eine nachhaltige Entwicklung festlegen
Leistungen und Kosten der Logistik aktiv kommunizieren
…zusammengeführt. Rückmeldungen werden bis Ende August erwartet.
Gleich anschließend an die Beiratssitzung wurden auch dieses Jahr wieder
alle Mitwirkenden am Projekt Nachhaltige Logistik 2030+ Niederösterreich-Wien
zu einem Sommerfest in den Räumlichkeiten der ECONSULT eingeladen.
Nach Begrüßung und Einleitung durch Jürgen Schrampf (Econsult) gibt Ferdinand Koch (denkstatt) einen Überblick über den Stand des Projektes. Erste Ergebnisse aus dem Projekt werden anschließend an Hand ausgewählter Pilotprojekte vorgestellt.
Anfang Juli 2019 kam der Beirat zu seiner 6. Sitzung zusammen. In dieser
Sitzung wurden Maßnahmen und Aktionen nochmals im Detail vorgestellt und die eine oder andere
Aktion noch einmal hinterfragt.
In Summe wird festgestellt, dass der Aktionsplan in der nun vorliegenden Fassung sehr gut gelungen ist, dies sowohl aus der Sicht der Projektträger und vor allem auch aus Sicht des Beirates.
Empfohlen wird, die Reihenfolge im Aktionsplan noch zu überdenken, sodass
eine in sich sachlich logische Abfolge der Maßnahmen vorliegt.
Der Vorsitzende des Beirates, Dr. Christian Moser, fasst abschließend zusammen: Der aktuelle Status des Aktionsplans ist freigegeben. Das Projektteam wird ersucht, nun noch eine redaktionelle Überarbeitung vorzunehmen, z.B. den Plan noch systematischer zu gestalten, die Reihenfolge zu überprüfen, Abkürzungen zu vermeiden und Begriffe einheitlich zu verwenden. Generell soll für eine verständliche Lesbarkeit gesorgt werden, auch über den Kreis der Fachexperten hinaus.
Wie immer beim konkreten Durchlesen eines gesamten Textes fallen doppelte
Ausführungen oder Redundanzen erst so richtig auf. Zusätzlich entsteht noch die
eine oder andere Idee. Was soll noch dazu kommen? Oder eine im ersten Wurf sehr
überzeugende Idee muss noch einmal hinterfragt werden. Ein Prozess, vor dem
auch der Entwurf des Aktionsplans nicht ausgenommen ist.
In zwei zeitnah aufeinander folgenden Terminen haben die Projektträger genau diese Erkenntnisse und Überlegungen zusammengeführt und gemeinsam noch offene Punkte oder Ergänzungen geklärt.
Im Ergebnis liegen nun 35 Maßnahmen vor. In Summe 134 Aktionen sollen
dafür sorgen, dass diese Maßnahmen realisiert werden können.