Ein Großteil der europäischen Bürger sind E-Commerce-Kunden, wobei junge Menschen zwischen 25 und 34 Jahren am aktivsten sind. Der E-Commerce gilt auch als der stärkste Markt für Rücknahmelogistik, der die Rückführung von Produkten vom Verbraucher zum Verkäufer oder Hersteller sicherstellt. Die Entwicklung emissionsfreier Liefer- und Rückgabeoptionen und die Bereitstellung fundierter Daten fordert daher die Einbindung der Akteure der gesamten Lieferkette.
GreenTurn bringt ein breites Spektrum an E-Commerce-Akteuren zusammen, um gemeinsam emissionsfreie Logistiklösungen zu entwickeln, fundierte und transparente Informationen zum E-Commerce-Fußabdruck bereitzustellen und nachhaltigere Liefer- und Rückgabeoptionen zu ermöglichen. Im Projekt GreenTurn arbeiten 14 Partner aus 7 Ländern gemeinsam an innovativen Lösungen und Pilotumsetzungen – eine Testanwendung ist in der Region Niederösterreich-Wien vorgesehen.
Informationen: https://green-turn.eu/
Projektpartner | Das Projektkonsortium besteht aus 14 Partnern aus 7 Ländern. Österreichische Partnerunternehmen im Projekt: – LogPoint – Econsult |
Projektlaufzeit | 08/2024 bis 07/2027 |
Finanzierung | GreenTurn wird im Rahmen der Finanzhilfevereinbarung Nr. 101147942 durch das Forschungs- und Innovationsprogramm „Horizon Europe“ der Europäischen Union gefördert. |
Ansprechpartner | Marianne Ramser Geschäftsleitung / CEO LogPOINT Logistics Services Industriestraße 1, 2100 Korneuburg Marianne.ramser@LogPoint.at |
1. Ausgangssituation, Problemstellung, Zielsetzung
Der wachsende E-Commerce hinterlässt einen erheblichen ökologischen Fußabdruck. Da es sich bei den Lieferketten um komplexe Systeme handelt, ist die Bestimmung von Emissionen und die Entwicklung von Optimierungsmaßnahmen komplex und erfordert ein tiefes Verständnis der Anforderungen und Verhaltensmuster aller Akteure. Genaue Daten variieren je nach Land, Studienzweck und Methodik und die oft isolierte Sichtweise nur eines Players im E-Commerce-Ökosystem liefert oftmals lediglich nur punktuelle Erkenntnisse.
Negative Auswirkungen entstehen durch fehlgeschlagene Lieferungen, eine hohe Anzahl von Retouren, unnötig große Verpackungen oder die Lieferung von Einzelartikeln. Während Last-Mile Zustellungen oft deutlich mehr Fahrzeugkilometer verursachen wie Lieferungen and an ein Hub oder eine Paketstation, ist auch die Wahl des Transportmittels ein entscheidender Faktor. Die Situation wird dadurch verschärft, dass Verbraucher kaum oder gar nicht über die Auswirkungen ihrer Lieferentscheidungen informiert werden und selten Anreize für ein bewusst nachhaltiges Handeln bestehen.
2. Projektbeschreibung
GreenTurn beschäftigt sich mit der Entwicklung emissionsfreier Liefer- und Rückgabeoptionen im E-Commerce, die Schaffung eines einheitlichen Ansatzes zur Folgenabschätzung und die Bereitstellung fundierter Daten für fundierte Entscheidungen unter Einbindung der Akteure der gesamten Lieferkette.
Die Lösungen von GreenTurn kombinieren verschiedene verhaltensorientierte Interventionen direkt bei den KundInnen in Verbindung mit den Möglichkeiten emissionsfreier Liefer- und Rückgabeoptionen. Im Fokus stehen Entwicklung und Pilotierung Stakeholder-zentrierter Lösungen sowie die Ableitung von Empfehlungen für die involvierten Stakeholder.
Operative Test von neuen Konzepten sind in Athen (GR), Lyon (FR), Poznan (PL), Zaragoza (ES) und Niederösterreich-Wien (AT) vorgesehen. Das Projekt baut auf folgenden Arbeitsphasen auf: (1) Projektmanegement (2) Verhaltensweisen erfassen und verstehen (3) Lösungsentwicklung mit Stakeholdern (4) Test und Pilotierung (5) Validierung von Ergebnissen (6) Möglichkeiten für Scale-up (7) Verbreitung und Nutzung der Ergebnisse
3. Wirkung und Beitrag zu Logistik2030+
Das Projekt GreenTurn liefert einen Beitrag zu den Themen-Clustern:
– Zero Emission
– Neue Logistikkonzepte
– Last Mile (R)Evolution
Durch die österreichische Projektbeteiligung ist es möglich, im Zuge von Erhebungen, Entwicklungen und Pilotierungen direkt Partner und Lösungen in der Region Niederösterreich-Wien zu adressieren.
Die Erkenntnisse und Ergebnisse aus dem Projekt sollen entsprechend in die Inititiative Logistik2030+ eingebracht werden. Auf organisatorischer Ebene sind Vertreter der WKW und der Stadt Wien in das Stakeholder-Advisory-Board des Projektes nominiert – dort werden die Erkenntnisse aus dem Gesamtprojekt auf internationaler Ebene periodisch präsentiert und kommuniziert.

© GreenTurn