Die Bauwirtschaft, die mit einem Anteil von rund 25 % am gesamten Güterverkehrsaufkommen in Wien beteiligt ist, bietet erhebliche Potenziale, das damit verbundene Verkehrsaufkommen zu reduzieren bzw. nachhaltiger zu gestalten. Um neue Ansätze zur Optimierung der Baustellenlogistik bei Mittel- und Großbaustellen im Hoch- und Tiefbau zu finden, beleuchtet die Stadt Wien – Stadtentwicklung und Stadtplanung (MA 18) gemeinsam mit UIV Urban Innovation Vienna in Kooperation mit thinkport VIENNA die aktuell angewendeten baulogistischen Vorgaben bei Bauvorhaben sowie die dafür zur Verfügung stehenden Instrumente.
Weiters wurde im Rahmen des Programms Logistik 2030+ das Pilotprojekt „CO₂-neutrale Baustelle“ initiiert. Ziel des Projekts ist die Elektrifizierung von Infrastrukturbaustellen als Beitrag zu einer ressourcenschonenden und emissionsarmen Bauabwicklung. Zwei Wasserleitungsbaustellen im 14. Bezirk Wiens (Alpengartenstraße und Waldweg) dienen als Praxisbeispiele zur Erprobung neuer Logistikkonzepte und des Einsatzes elektrisch betriebener Baumaschinen. Die wissenschaftliche Begleitung durch externe Partner sichert eine belastbare Vergleichbarkeit mit konventionellen Baustellen.
Die sich daraus ergebenden Erkenntnisse und Vorschläge bilden die Grundlage für einen auszuarbeitenden Katalog von Handlungsempfehlungen für städtische Planungsprozesse.
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Projektpartner | Magistrat der Stadt Wien – Stadtentwicklung und Stadtplanung (MA 18) UIV Urban Innovation Vienna Thinkport Vienna PORR AG Technische Universität Wien Wirtschaftskammer Wien |
Projektlaufzeit | 03/2025 bis 12/2025 |
Finanzierung | Magistrat der Stadt Wien – Stadtentwicklung und Stadtplanung (MA 18) Wirtschaftskammer Wien |
Ansprechpartner | DI (FH) Sarah Bittner-Krautsack, MBA Referatsleitung Mobilitätsstrategien Magistrat der Stadt Wien – Stadtentwicklung und Stadtplanung (MA 18) Rathausstraße 14-16, 1082 Wien, Österreich post@ma18.wien.gv.at DI Andrea Faast Leiterin Standort und Infrastrukturpolitik Wirtschaftskammer Wien Straße der Wiener Wirtschaft 1, 1020 Wien, Österreich andrea.faast@wkw.at |
1. Ausgangssituation, Problemstellung, Zielsetzung
Das zunehmende Bevölkerungswachstum der Stadt Wien und die damit verbundene Verdichtung von Bauvorhaben im Neubau, auch in Stadtentwicklungsgebieten, sowie in der Sanierung von Bestandsgebäuden erfordern eine effiziente und nachhaltige Organisation der Baustellenlogistik. Um diese Anforderungen zu erfüllen und gleichzeitig Umwelt- und Verkehrsbelastungen zu minimieren, ist es essenziell, baustellenlogistische Maßnahmen frühzeitig und systematisch in (Vor-)Planungs-, Ausschreibungs- und Genehmigungsprozessen öffentlicher Bauvorhaben zu integrieren.
Ziel der Bearbeitung ist es, herauszufinden, welche Hebel und Potenziale der Stadt Wien zur Verfügung stehen, um Maßnahmen zur nachhaltigen Baustellenabwicklung bei (öffentlichen) Bauvorhaben zu verankern und welche Vorgaben und Maßnahmen in der Praxis bereits funktionieren. Der Fokus des Projektes liegt dabei auf Maßnahmen der Transportminderung bei der Baustellenabwicklung.
2. Projektbeschreibung
Die Bauwirtschaft ist mit rund 25 % maßgeblich am gesamten Güterverkehrsaufkommen in Wien beteiligt und stellt somit einen entscheidenden Hebel zur Reduktion verkehrsbedingter Emissionen dar. Vor diesem Hintergrund wurden im Rahmen des Programms Logistik 2030+ zwei eng miteinander verknüpfte Projekte initiiert, die gemeinsam auf eine tiefgreifende Transformation der städtischen Baustellenlogistik abzielen.
Die Stadt Wien – Stadtentwicklung und Stadtplanung (MA 18) setzte sich in Kooperation mit UIV Urban Innovation Vienna und thinkport VIENNA mit den derzeit geltenden baulogistischen Vorgaben und Instrumente bei Hoch- und Tiefbauvorhaben auseinander. In Interviews mit Planungsexpertinnen, Logistikdienstleistern und Ziviltechnikerinnen wurden praxisnahe Herausforderungen, Erfahrungen und Verbesserungspotenziale identifiziert, die in stadtintern in Handlungsempfehlungen zur Baustellenlogistik einfließen.
Parallel dazu erprobt das Pilotprojekt „CO₂-neutrale Baustelle“ ab Frühjahr 2025 den ausschließlichen Einsatz elektrisch betriebener Baumaschinen auf zwei Infrastrukturbaustellen im 14. Wiener Gemeindebezirk (Alpengartenstraße und Waldweg). Ziel ist es, innovative, ressourcenschonende und emissionsfreie Baustellenlogistiklösungen unter realen Bedingungen zu testen. Dabei werden neben der technischen Machbarkeit auch organisatorische, wirtschaftliche und ökologische Rahmenbedingungen beleuchtet.
Für die wissenschaftliche Evaluierung wurde die Technische Universität Wien durch die Wirtschaftskammer Wien beauftragt. Die TU Wien übernimmt die systematische Dokumentation des Geräteeinsatzes, erstellt einen fundierten Endbericht und leitet konkrete Maßnahmen sowie Handlungsempfehlungen für eine breitere Implementierung CO₂-neutraler Baustellen ab. Besonderes Augenmerk liegt auf der Vergleichbarkeit mit konventionellen Baustellen hinsichtlich Zeitaufwand, Kostenstruktur, CO₂-Bilanz, logistischer Prozesse sowie arbeits- und sicherheitsrelevanter Aspekte.
Die Ergebnisse beider Vorhaben sollen als strategische Grundlage für künftige städtische Bauprojekte dienen. Ziel ist es, sowohl der öffentlichen Hand als auch der Bauwirtschaft realistische, praxisorientierte Wege aufzuzeigen, wie Baustellen künftig effizienter, emissionsärmer und gesellschaftlich verträglicher umgesetzt werden können. Damit leistet Logistik 2030+ einen wichtigen Beitrag zur klimafitten Stadtentwicklung und zur Transformation der Wiener Bauwirtschaft hin zu einer CO₂-neutralen Zukunft.
3. Wirkung und Beitrag zu Logistik2030+
Im Rahmen von Logistik 2030+ leisten die Projekte Handlungsempfehlungen zur Baustellenlogistik der Stadt Wien und die CO₂-neutrale Baustelle einen zentralen Beitrag zur Reduktion verkehrs- und baustellenbedingter Emissionen im urbanen Raum. Die Ergebnisse fließen in einen strategischen Maßnahmenkatalog ein, der als Grundlage für zukünftige städtische Bauprojekte dient.
Damit adressieren die Projekte zentrale Themenfelder wie
– Zero Emission,
– Neue Logistikkonzepte und die
– Last Mile (R)Evolution.
Sie fördern die Transformation der Wiener Bauwirtschaft hin zu klimafitten, ressourcenschonenden und gesellschaftlich verträglichen Bauprozessen

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