Die KONE AG testet Pick-Up-Points und E-Lastenfahrräder im Realbetrieb

Gebäude mit Aufzügen und Rolltreppen findet man vermehrt vor allem in dicht verbauten urbanen Gebieten und in Stadtzentren. Die Anforderungen für Wartung und Instandhaltung sind hoch, die Funktionsfähigkeit muss rund um die Uhr gewährleistet werden, bei Störungen ist ein rascher Einsatz vor Ort erforderlich.

Zwei Faktoren sind dabei entscheidend, einerseits hervorragend ausgebildetes technisches Personal, andererseits die Verfügbarkeit der notwendigen Ersatzteile, Materialien und Werkzeuge für die an den Anlagen erforderlichen Arbeiten.

Das erste LOGSTEP E-Lastenfahrrad ist seit Anfang Mai in Wien unterwegs. Fotocredit: ©KONE/ECONSULT/Stefanie J. Steindl

All dies sind wesentliche Gründe, sich über nachhaltige Lösungen für die Zukunft Gedanken zu machen. Unter dem Titel „LOGSTEP – Logistic Solutions for Technical Personnel“, wurde dazu ein Pilotprojekt von der KONE AG und dem Logistikberatungsunternehmen ECONSULT gestartet. Unterstützt wird das Vorhaben im Rahmen des Programms „Logistikförderung“ des Bundesministeriums für Klimaschutz, Umwelt, Energie, Mobilität, Innovation und Technologie (BMK), welches von der Schieneninfrastruktur-Dienstleistungsgesellschaft mbH (SCHIG mbH) abgewickelt wird.

In einem ersten Umsetzungsschritt werden aktuell innerstädtische Mikro-Hubs, das heißt kleine Lagerstandorte, eingerichtet. Diese dienen einerseits als Materiallager, andererseits sind sie auch Empfangsadressen und Pick-Up-Points für die Material- und Ersatzteillieferungen an die TechnikerInnen. In einem weiteren Schritt werden im Lauf des Pilotbetriebs ausgewählte TechnikerInnen in den inneren Wiener Bezirken mit E-Lastenfahrrädern oder E-Scootern ausgestattet.

Der Vorteil für die Fachkräfte liegt in der größeren Flexibilität und Geschwindigkeit. Vor allem im dicht bebauten Gebiet können die Einsatzorte so rascher erreicht werden. Auch das Thema der oftmals nicht verfügbaren Haltezonen und Parkplätze wäre damit gelöst.

DI Thomas Madreiter, Planungsdirektor der Stadt Wien, sieht einen klaren Auftrag zur Umsetzung: „Wir wollen und müssen den Transformationsprozess hin zu einer Smart City gemeinsam gestalten. Und obwohl Wien schon heute ein internationales Referenzbeispiel ist, gibt es weiterhin viel zu tun. Eine effiziente Logistik ist dabei ein integrativer Bestandteil für die Versorgung, die Entsorgung und die Serviceleistungen, die wir tagtäglich in einer Millionenstadt wie Wien benötigen.“

„Neue Ideen und Ansätze in der Praxis rasch zu erproben und umzusetzen, ist sehr wichtig. Mit unserem Aktionsplan Nachhaltige Logistik 2030+ haben wir eine konkrete Umsetzungsagenda, und Pilotprojekte wie LOGSTEP sind dabei enorm wichtig, denn sie kommen direkt von den Unternehmen und zeigen neue Wege auf“, zeigt sich der Spartenobmann für Transport und Verkehr der Wirtschaftskammer Wien, Mag. Davor Sertic, erfreut.

Im „Viertel Zwei“, dem neuen Büro- und Wohnviertel im 2. Wiener Gemeindebezirk, trafen sich die Projektpartner zum Start des Pilotbetriebs (v.l.n.r.): Petru Huurinainen (KONE Geschäftsführer), Jürgen Schrampf (ECONSULT), Momcilo Kostic (KONE Techniker), Stefan Weiss (SCHIG mbH), Davor Sertic (WKW), Angelika Winkler (Stadt Wien). Fotocredit: ©KONE/ECONSULT/Stefanie J. Steindl
(v.l.n.r.): Erwin Trinkl-Sebald (KONE Logistik und Mitglied L2030+ Stakeholder-Board), Jürgen Schrampf (ECONSULT), Momcilo Kostic (KONE Techniker), Angelika Winkler (Stadt Wien), Andrea Faast (WKW), Davor Sertic (WKW). Fotocredit: ©KONE/ECONSULT/Stefanie J. Steindl

Die Projektverantwortlichen erhoffen sich wesentliche Erkenntnisse aus dem Live-Betrieb. Wann ein solches Szenario in ein flächendeckendes Roll-Out gehen kann, wird von den künftigen Rahmenbedingungen abhängig sein.

LOGSTEP ist ein Pilotprojekt innerhalb der Initiative „Nachhaltige Logistik 2030+ Niederösterreich-Wien“, in welcher alle Maßnahmen und Aktionen der beiden Bundesländer und der Wirtschaftskammern von Niederösterreich und Wien zusammenlaufen und gemeinsam koordiniert werden.