CLC Simmering – Entwicklung innovativer Citylogistikstandorte

Die DLH Real Estate Austria GmbH realisiert mit dem City Logistik Center Simmering im 11. Wiener Gemeindebezirk ein Pionierprojekt moderner Citylogistik auf einem bestehenden Industrieareal (Greyfield-Entwicklung).

Das Vorhaben steht für eine klimafreundliche, intermodale und ESG-konforme Logistik, die den Wirtschaftsstandort Wien langfristig stärkt.

Auf einer Grundstücksfläche von 15.424 m² entstehen 7.923 m² Nutzfläche, errichtet in nachhaltiger Bauweise mit angestrebter ÖGNI-Gold-Zertifizierung.

  • Kern des Projekts ist ein bi-modales Betreiberkonzept, das Straße und Schiene intelligent verbindet:
  • Ein eigener Gleisanschluss ermöglicht die Anlieferung von Waren per Bahn, während in zwei Hallen (Inbound/Outbound) der Weitertransport organisiert wird.

Bis zu 49 Elektro-Vans können gleichzeitig beladen und für die emissionsarme Feinverteilung in der Stadt eingesetzt werden.

Mit diesem einzigartigen Projekt setzt die DLH Real Estate Austria GmbH ein klares Zeichen für die Zukunft urbaner Logistik.

ProjektpartnerDLH Real Estate Austria GmbH
ProjektlaufzeitEntwicklung Q4 2025 bis Q4 2026
FinanzierungDLH Real Estate Austria GmbH
AnsprechpartnerDI Christian Vogt
Geschäftsführer
DLH Real Estate Austria GmbH
DC Tower 1
Donau-City-Straße 7/27 OG/Top A
1220 Wien Austria
cvogt@dlh-realestate.com

Mag Philipp Proske
Senior Project-/Transaction Manager
DLH Real Estate Austria GmbH
pproske@dlh-realestate.com

1. Ausgangssituation, Problemstellung, Zielsetzung

Wien zählt zu den am stärksten wachsenden Metropolregionen Europas, was nicht nur den Wohn- und Flächenbedarf erhöht, sondern auch die Anforderungen an die Versorgung der Stadt erheblich steigen lässt. Parallel dazu führen städtische Verdichtung, steigender Onlinehandel und der Anspruch an eine nachhaltige Stadtentwicklung zu neuen Herausforderungen für die Logistik.

Traditionelle Distributionsstrukturen stoßen hier zunehmend an ihre Grenzen: große Logistikzentren liegen häufig weit außerhalb des Stadtgebiets, wodurch lange Zufahrtswege, höherer Energieverbrauch und eine stärkere Verkehrsbelastung entstehen.

Die Stadt Wien benötigt eine effiziente, flächenschonende und zugleich klimafreundliche Logistik, um ihre Versorgungssicherheit langfristig zu gewährleisten. Bisher fehlen jedoch ausreichend Konzepte für emissionsarme Citylogistik sowie eine systematische Nutzung des Schienennetzes im urbanen Güterverkehr.

Vor diesem Hintergrund setzt die DLH Real Estate Austria GmbH mit dem City Logistik Center (CLC) Simmering ein klares Zeichen für die Zukunft urbaner Logistik und entwickelt ein zukunftsfähiges Modell für die Versorgung einer wachsenden Stadt. Das Projekt verfolgt das Ziel, eine bi-modale, also sowohl straßen- als auch schienengestützte Logistiklösung zu schaffen, die ökologische Nachhaltigkeit mit wirtschaftlicher Effizienz verbindet.

2. Projektbeschreibung

Die DLH Real Estate Austria GmbH realisiert mit dem City Logistik Center Simmering am Standort Schusslinie im 11. Wiener Gemeindebezirk ein richtungsweisendes Logistikprojekt auf einem bestehenden Industrieareal (Greyfield Entwicklung).

Das Vorhaben steht für eine moderne, klimafreundliche und intermodale Logistik, die den Wirtschaftsstandort Wien langfristig stärkt.

Auf einer Grundstücksfläche von 15.424 m² entstehen 7.923 m² Nutzfläche, errichtet in nachhaltiger Bauweise nach ESG-Kriterien. Eine ÖGNI-Gold-Zertifizierung wird angestrebt.

Ziel ist die nachhaltige, emissionsarme Warenverteilung in Wien und Umgebung – von der Großanlieferung bis zur letzten Meile.

Das Projekt verfügt neben 6 Überladebrücken für klassische Belieferung auch über einen eigenen Gleisanschluss für die Anlieferung von Waren, welche über die beiden Hallen (Inbound und Outbound) verteilt werden und dann mit Elektro-Vans (Ladung von 49 Elektro-Vans gleichzeitig möglich) in die Stadt geliefert werden können. So wird Schiene und Straße zu einem innovativen Citylogistikkonzept vereint.

Mit seiner Lage direkt in Wien Simmering, bietet das Projekt optimale Voraussetzungen für eine effiziente, emissionsarme Belieferung des urbanen Raums. Das City Logistik Center leistet damit einen wesentlichen Beitrag für eine moderne, nachhaltige und vernetzte Logistikinfrastruktur für die Metropolregion Wien.

3. Wirkung und Beitrag zu Logistik2030+

Die Initiative „Logistik 2030+“ der Bundesländer Wien und Niederösterreich sowie der Wirtschaftskammern Wien und Niederösterreich verfolgt das Ziel Logistikprozesse in der Region systematisch nachhaltiger, raumverträglicher und resilienter zu gestalten.

In diesem Kontext gilt das DLH City Logistik Center Simmering als Pionierprojekt, welches City Logistik neu denkt. Es kombiniert Straße und Schiene zu einem integrierten, bi-modalen Betreiberkonzept und zeigt, wie eine emissionsarme, effiziente und zukunftsfähige Warenverteilung im urbanen Raum funktionieren kann.

Durch die Revitalisierung eines bestehenden Industrieareals (Greyfield) entsteht ein hochmodernes Logistikzentrum, das Photovoltaik, E-Mobilität und Fernwärme in ein nachhaltiges Gesamtkonzept integriert. So werden bestehende Flächen optimal genutzt und gleichzeitig neue Standards für Dekarbonisierung, Intermodalität und Flächeneffizienz gesetzt.

Mit diesem Ansatz leistet das Projekt einen konkreten Beitrag zur Umsetzung der Ziele von Logistik 2030+ weil ein in Österreich einzigartiger Modellstandort für innovative, grüne und vernetzte Logistiklösungen geschaffen wird.

© Renderhouse-DLH

Zur Daten-Erhebung 2025: https://www.logistik2030.at/category/aktuelles/neuigkeiten/

SARI30 – (teil)autonome Güterwagen auf der Schiene

SARI30 – Selfpropelled Autonomous Railcar Integration by 2030 ist eine zukunftsweisende Initiative der Rail Cargo Group zur Bewältigung zentraler Herausforderungen im Kurzstreckenschienenverkehr, insbesondere im First-/Last-Mile-Bereich sowie im Einzelwagenverkehr.

Ziel der Initiative ist die Entwicklung und Zulassung von (teil-)autonom fahrenden Güterwagen, die selbstständig Kurzstrecken befahren und Verschubbewegungen durchführen können. Das erste Projekt innerhalb von SARI30 trägt den Arbeitstitel „Lumberjack“. Dabei handelt es sich um einen konkreten Anwendungsfall bei einem Kunden im Süden Österreichs. Dieser verfügt über zwei Standorte mit Anschlussgleisen, die 17km voneinander entfernt liegen und über ein öffentliches Sekundärnetz verbunden sind. Durch den Einsatz (teil-)autonom fahrender Güterwagen können in diesem Fall bis zu 4.000 LKW-Fahrten von der Straße auf die Schiene verlagert werden – und das zu einem attraktiven Preis, der mit dem der Straße mithalten kann.

ProjektpartnerFür die Umsetzung von „Lumberjack“ arbeiten wir mit verschiedenen Projektpartnern zusammen – sowohl auf Kundenseite als auch im Rahmen einer Förderung.
 
Projektpartner, die als Kunde & Technologieanbieter auftreten:
Unser Kunde ist zugleich Projektpartner, da er die Initiative ergriffen hat und bereit ist, die ersten Demonstrator-Wagen bei sich einzusetzen. Ein weiterer Projektpartner ist der Anbieter der Komponenten und des Systems, mit denen zwei bestehende Güterwagen der Rail Cargo Group so ausgerüstet werden, dass sie (teil-) autonom fahren können.
 
Projektpartner im Rahmen einer erhaltenen Förderung:
Eine Phase des Projekts „Lumberjack“ wurde im Zuge der FFG-Ausschreibung rail4climate eingereicht und zur Förderung angenommen. Für die geförderte Phase ergeben sich folgende Projektpartner:
– FH St. Pölten
– FH Oberösterreich
– ECONSULT
– SSC Railtec
Um das Projekt „Lumberjack“ erfolgreich umzusetzen, sind außerdem die ÖBB Technische Services, ÖBB INFRA sowie das Austrian Institute of Technology (AIT) eng eingebunden.
Projektlaufzeit07/2024 bis 12/2026
FinanzierungNeben Eigenmitteln der Rail Cargo Austria, wurde eine Phase des Projekts „Lumberjack“ mit der Rail4Climate-Förderung dotiert. Für die darauffolgende Phase ist eine weitere Einreichung geplant.
AnsprechpartnerSebastian Sperker
Head of Service Design
Rail Cargo Group
Am Hauptbahnhof 2, 1100 Wien
Sebastian.sperker@railcargo.com

1. Ausgangssituation, Problemstellung, Zielsetzung

Der Einzelwagenverkehr ist mit einem Anteil von 30% an den Verkehrsleistungen der Rail Cargo Group ein wichtiger Geschäftszweig, der unter anderem für österreichische KMUs und das Erreichen der Modal-Split-Ziele von großer Bedeutung ist. Zugleich ist ein wirtschaftlicher und zukunftsfähiger Betrieb des EWV in seiner aktuellen Form nicht möglich. Das zeigt auch der Blick auf unsere Nachbarländer. Italien hat den EWV bereits abgeschafft, in Deutschland wird aktuell intensiv darüber nachgedacht. Die Gründe dafür sind bekannt: Der EWV ist arbeitsintensiv, das notwendige Personal gerade in der Fläche nur schwer zu finden. Darüber hinaus ist der Verschub in der ersten und letzten Meile zeitintensiv und viele Dieselloks erreichen bald das Ende ihrer Laufzeit. Aus diesen und anderen Gründen braucht es neue Ideen, die den EWV in eine nachhaltige Zukunft führen – gerade in Zeiten, in denen der E-LKW zunehmend an Bedeutung gewinnt. Das Ziel von SARI30 ist es, dem wachsenden Fachkräftemangel – insbesondere bei Triebfahrzeugführer:innen und Verschubmitarbeiter:innen – wirksam entgegenzuwirken, die Wettbewerbsfähigkeit des Schienengüterverkehrs langfristig zu sichern und neue, zukunftsweisende Geschäftsfelder für die Rail Cargo Group zu erschließen.

2. Projektbeschreibung

SARI30 steht für „Self-propelled Autonomous Railcar Integration by 2030“. Bei der RCG-Forschungs- und Entwicklungsinitiative handelt es sich um einen hochautomatisiert fahrenden Güterwagen für die erste und letzte Meile, der den heute teuren und ineffizienten Einzelwagenverkehr in eine wirtschaftlich nachhaltige Zukunft führen soll. SARI30-Güterwagen sind batteriebetrieben und sollen den Vor- und Nachlauf künftig ohne Triebfahrzeugführer:in und Verschubpersonal bewältigen. Darüber hinaus soll SARI30 eine nahtlose Integration in den Hauptlauf ermöglichen und durch den Verzicht auf mit Diesel angetriebene Verschubloks auch die Energiebilanz unserer Gütertransporte verbessern.

Obwohl die erforderlichen Technologien bereits vorhanden sind, fehlt derzeit der regulatorische Rahmen sowie eine entsprechende Zulassungsgrundlage, um diese innovativen Fahrzeuge im operativen Betrieb einzusetzen. SARI30 setzt genau hier an und schafft die Voraussetzungen für neue, wirtschaftlich tragfähige Geschäftsmodelle im Schienengüterverkehr der Zukunft.

Das erste Projekt der Initiative ist „Lumberjack“. In Zusammenarbeit mit einem Kunden in Kärnten wird der Betrieb eines selbstfahrenden Güterwagens für den Holztransport geprüft. Das Einsatzszenario sieht dabei den Transport zwischen zwei 17 Kilometer voneinander getrennten Kundenstandorten vor, die jeweils über ein Anschlussgleis verfügen. Mit SARI30 möchten wir beweisen, dass die Schiene mit dem LKW mithalten – und ihn im besten Fall auch schlagen kann. Unser Ziel ist es, 60.000 Tonnen Holz, die mit 4.000 LKW-Fahrten pro Jahr bewerkstelligt werden, komplett auf die Schiene zu verlagern. Wenn wir dieses Projekt mit den bestehenden Mitteln des klassischen Verschubs angehen würden, übersteigen unsere Kosten die des LKW um das Vierfache. Mit SARI30 hingegen können wir zum Preis des LKW anbieten.

3. Wirkung und Beitrag zu Logistik2030+

SARI30 und das Projekt „Lumberjack” leisten auf mehreren Ebenen einen nachhaltigen und zukunftsweisenden Beitrag zur Weiterentwicklung des Einzelwagenverkehrs (EWV) und zur Stärkung des Schienengüterverkehrs in Österreich und Europa:

Reaktivierung ungenutzter Infrastruktur: Brachliegende Anschlussgleise und Streckenabschnitte werden wieder nutzbar gemacht – eine Aufwertung bestehender Ressourcen.

Erhöhung Attraktivität der Schiene & Wettbewerbsfähigkeit im Transportsektor

Erschließung neuer Märkte & Geschäftsmodelle: Das Projekt eröffnet neue Anwendungsfelder, erhöht die Attraktivität der Schiene und stärkt die Wettbewerbsfähigkeit im Transportsektor.

Erhaltung des Einzelwagenverkehrs für die österreichische Wirtschaft

Da sich in der Region Niederösterreich-Wien österreichweit die meisten Abschlussbahnen und Verladestellen finden, werden bereits in der ersten Projektphase mögliche künftige Anwendungs- und Einsatzfälle in dieser Region evaluiert.

Abfederung des Fachkräftemangels: Dem zunehmenden Personalmangel im Verschubbereich wird entgegengesteuert.

Reduktion des Förderbedarfs: Durch effizientere Prozesse und autonome Technologien kann die langfristige Abhängigkeit des EWV von Förderungen schrittweise reduziert werden.

Zukunftsfähige Entwicklung: Es werden proaktiv Rahmenbedingungen für den sicheren Einsatz autonom fahrender Güterwagen auf Nebenstrecken geschaffen.

Stärkung des Modal Splits: Das Projekt trägt aktiv zur Verkehrsverlagerung von der Straße auf die Schiene bei – ein zentraler Beitrag zur Erreichung verkehrs- und klimapolitischer Ziele.

© Copyright Rail Cargo Group

Masterplan Urbane Logistik

Im Regierungsprogramm der Wiener Fortschrittskoalition wurde die Planung eines Logistik Masterplans für die Stadt Wien zum Zweck einer effizienteren Zulieferung in der Stadt verankert. Dabei wurde bereits vorab festgelegt, dass bis zum Jahr 2030 der innerstädtische Lieferverkehr vollständig auf kleinere und emissionsfrei betriebene Fahrzeuge umzustellen ist.

Für die Erstellung ebendieses Masterplans als eine Bereichsstrategie im Sinne des oben dargestellten Wiener Klimapakts erarbeitet die Magistratsabteilung 18 der Stadt Wien („Projektauftraggeberin“) in Kooperation mit Auftragnehmer WIENER LOKALBAHNEN GmbH ein Wirtschaftsverkehrskonzept für die Bundeshauptstadt. Im Zuges des Projektes wird auf einen breiten Dialogprozess mit allen Share- und Stakeholdern in der Stadt und Region gesetzt. Das Vorhaben soll dabei auch die EU-Kriterien eines „sustainable urban logistic plans“ erfüllen.

ProjektpartnerStadt Wien – MA 18
Wiener Lokalbahnen – Kompetenzzentrum Logistik
BFI FH Wien
Projektlaufzeit2023-2024
FinanzierungEigenmittel der Stadt Wien
AnsprechpartnerDIin (FH) Sarah Bittner-Krautsack, MA
Referatsleiterin – Mobilitätsstrategien
MA18 – Stadtentwicklung und Stadtplanung
Rathausstraße 14-16, 6. Stock, Zimmer 633, A-1082 Wien
Telefon: +43 1 4000 88841
sarah.bittner-krautsack@wien.gv.at

DI Alexander Schmidbauer
Referent Wirtschaftsverkehr + ÖV
MA18 – Stadtentwicklung und Stadtplanung
Rathausstraße 14-16, 6. Stock, Zimmer 634  A-1082 Wien
Telefon: +43 1 4000 88833
alexander.schmidbauer@wien.gv.at

Wirkung und Beitrag zu Logistik2030+

Erstmalige Zusammenführung diverser Einzelprojekte und Ansätze aus L2030+ zu einer zukünftigen Gesamtstrategie für den Wirtschaftsverkehr in Wien. Das Vorhaben soll dazu aus allen Bereichen Maßnahmen des Aktionsplans L2030+ vereinen, wobei der „Masterplan Urbane Logistik“ selbst dezidiert unter den Themenpunkt „Rahmenbedingungen für eine nachhaltige Entwicklung festlegen“ fällt und den Schwerpunkt „Koordination / Steuerung / Regulative“ abdeckt.

Konzeptentwicklung eines Konsolidierungszentrums für die zirkuläre Baulogistik in Wien (KONZIB)

Zielsetzung des Projektes KONZIB ist die Minderung von Externalitäten innerstädtischer Baulogistikprozesse sowie die ganzheitliche Optimierung dieser Prozesse. Dabei wird untersucht, wie Baulogistikzentren in bestehende Strukturen eingebettet werden können und welche verkehrlichen Auswirkungen sowie Umwelteffekte entstehen. Es werden Optimierungs- und Simulationsmodelle entwickelt um diese Effekte zu analysieren und konkrete Fallstudien in Wien (Green Field, Brown Field) zu untersuchen. Abschließend werden evidenzbasierte Umsetzungsempfehlungen für ressourcensparende, kreislauffähige und zugleich verkehrsmindernde Baulogistikprozesse in Wien erarbeitet.

ProjektpartnerWissenschaftliche Partner:
Universität für Bodenkultur Wien, Institut für Produktionswirtschaft und Logistik

Unternehmenspartner:
Competence Center City-Logistik, WienIT GmbH
Schachinger Logistik Holding GmbH
SiteLog Austria GmbH
Wienerberger Österreich GmbH

LoI-Partner:
MA18 – Stadtentwicklung und Stadtplanung
Magistratsdirektion – Geschäftsbereich Bauten und Technik (Stadtbaudirektion)
Thinkport Vienna
Projektlaufzeit09/2023 – 08/2026
FinanzierungDas Projekt wird im Rahmen der Ausschreibung 2022 Städte und Digitalisierung (Themencluster Mobilität; Ausschreibungsschwerpunkt: Bedarfsorientierte Lösungsbausteine für klimaneutrale Städte in Österreich) von der Österreichischen Forschungsförderungsgesellschaft (FFG) und im Rahmen des FTI-Schwerpunkts Mobilitätswende durch das Bundesministerium für Innovation, Mobilität und Infrastruktur (BMIMI) gefördert.
AnsprechpartnerProf. Manfred Gronalt (Projektleitung)
BOKU University, Department für Wirtschafts- und Sozialwissenschaften
Institut für Produktionswirtschaft und Logistik
Feistmantelstraße 4, 1180 Wien
konzib@boku.ac.at
+43 01 47654 73411

1Ausgangssituation, Problemstellung, Zielsetzung

Bedürfnisse wie Wohnraum, Infrastruktur oder Arbeitsplätze der wachsenden Bevölkerung in Ballungsräumen, jedoch auch gesetzte Ziele wie klimaneutrale Städte mit gleichzeitig hoher Lebensqualität bedingen große Herausforderungen für innerstädtische Baulogistikprozesse. So gilt es, deren externe Effekte für die Etablierung klimaneutraler Städte zu mindern, und zugleich Kreislaufwirtschaft in dem Bereich zu fördern.

Das Ziel dieses Projekts ist, in Zusammenarbeit mit den Hauptakteur:innen die innerstädtische Baulogistik nachhaltig zu transformieren, indem bestehende Herausforderungen adressiert werden und ein wesentlicher Beitrag zur klimaneutralen Stadt und kreislauffähigen Bauwirtschaft geleistet wird. Innovative Lösungskonzepte sollen wissenschafts- und evidenzbasiert analysiert und mit der Expertise von Unternehmenspartner:innen erarbeitet werden.

Es werden relevante Prozesse der Baulogistik mit und ohne einem Baulogistikzentrum analysiert sowie die Ressourceneinsätze erhoben, klassifiziert und kategorisiert. Darauf aufbauend wird ein Baulogistikkonzept entwickelt, simuliert und optimiert, und in Bezug auf Zielkriterien wie zum Beispiel Emissionsreduktion, Kreislauffähigkeit und der Forcierung von reverse logistics analysiert. Das Projekt sieht hier auch die Konzeptübertragung auf zwei konkrete Fallbeispiele im Raum Wien vor. Schließlich sollen die Erkenntnisse in einen Katalog eingebettet werden, der konkrete Umsetzungsempfehlungen nachhaltiger Baulogistikkonzepte in Wien bzw. in urbanen Räumen enthält.

Die übergeordneten Ziele des Projekts können folgendermaßen zusammengefasst werden:

Hauptziel 1: Analyse der relevanten Prozesse der Baulogistik mit und ohne einem Baulogistikzentrum sowie Erhebung und Klassifizierung der Ressourceneinsätze gegliedert nach den Hauptakteur:innen.

Hauptziel 2: Entwicklung, Simulation und Optimierung eines Baulogistikkonzepts, welches Emissionen reduziert und die Kreislaufwirtschaft als auch den vermehrten Einsatz von reverse logistics fördert sowie die Übertragung des Konzepts auf konkrete Fallbeispiele in Wien.

Hauptziel 3: Ableitung von konkreten Empfehlungen für die Umsetzung eines nachhaltigen Baulogistikkonzepts in Wien

2. Projektbeschreibung

KONZIB analysiert die Verkehrs- und Umweltwirkungen einer ressourcenschonenden und kreislauffähigen Baulogistik, indem innovative Logistiklösungen (Baulogistikzentrum) konzipiert und computergestützt simuliert werden. Dieser vielversprechende Lösungsbaustein zur Reduktion von Baustellenverkehren und negativen externen Effekten des Bausektors wird anhand zwei konkreter Anwendungsfälle (Green Field, Brown Field) in Wien analysiert und bildet somit die Basis für die Ableitung von evidenzbasierten Umsetzungsempfehlungen.

Die angewendeten Methoden zur Erreichung der Ziele sind vielfältig. Einerseits sollen im Rahmen des Projekts der IST-Zustand der Prozessabläufe mithilfe von Expert:inneninterviews und Literaturrecherche erarbeitet, andererseits mithilfe des Know-hows und der Zugangsmöglichkeiten des Konsortiums quantitativ erhoben werden und mithilfe von Prozessmodellierung abgebildet und analysiert werden.

Dies bedeutet, dass die erhobenen Prozesse, nach Akteur:innen aufgeschlüsselt, graphisch dargestellt werden und dadurch eine umfangreiche Prozessevaluierung ermöglichen. Die Übersetzung der Prozessmodelle in ein computergestütztes quantitatives Simulationsmodell ermöglicht es, das Konzept in einer risikofreien Umgebung zu verifizieren und zu validieren sowie Szenarien zu testen und deren Auswirkungen zu analysieren.

Mithilfe definierter Indikatoren kann die Wirkung des Konzepts berechnet und bewertet werden. Für eine konkrete Anwendung eines nachhaltigen Baulogistikkonzepts wird die Integration eines potenziellen Baulogistikzentrums anhand zwei konkreter Fallbeispiele in Wien simuliert. Dazu werden Rahmenbedingungen erarbeitet und die Input Daten für das Simulationsmodell der Fallbeispiele erhoben. Im Simulationsmodell werden die Transportnetzwerke optimiert sowie die Auswirkungen des Konzepts berechnet und anhand von zuvor definierten Indikatoren bewertet. Die Projektergebnisse werden schließlich in Umsetzungsempfehlungen über-setzt, indem die Expert:innen in Workshops Input und Feedback geben und somit die Praxistauglich-keit und Übertragbarkeit garantieren.

Wirkung und Beitrag zu Logistik2030+

Niederösterreich und Wien sind prosperierende und schnell wachsende Regionen. Für die Urbanregion Niederösterreich-Wien stellen demografische, ökonomische und ökologische Dynamiken Herausforderungen an die Baustellenlogistik (z.B. erhöhtes Güterverkehrsaufkommen verbunden mit Externalitäten wie Emissionen oder Nutzungskonflikte um die begrenzte Ressource urbaner Raum).

So können die Ergebnisse des Projektes KONZIB einen unterstützenden Beitrag dazu leisten, passende Strategien zur nachhaltigen Steuerung künftiger Güterverkehrsaufkommen in der Bezugsregion zu finden und damit Verkehrsminderungen ohne Leistungs/Qualitätsverlust zu erreichen.