„Immer Neu Denken“ war das Motto am 4. Wiener Logistik Tag

Der „4. Wiener Logistik Tag + Smart Urban Logistics Day 2019“, veranstaltet von der BVL – Bundesvereinigung Logistik Österreich in Kooperation mit der Wirtschaftskammer Wien und dem Hafen Wien fand am 5. Dezember 2019 im Haus der Wiener Wirtschaft am Praterstern in Wien statt.

Im Rahmen der eintägigen Konferenz wurde ein breites Themenspektrum präsentiert und diskutiert, von den Möglichkeiten der Transformation in Städten, über Circular Economy Ansätze, Digitalisierung bis hin zu Angebot und Nachfrage bei neuen Logistiklösungen.

Veranstalter und Vortragende (v.l.n.r.): Bernd Winter (Verkehr), Wolfgang Kubesch (BVL), Julika Dittrich (Umweltdachverband), Davor Sertic (WKW), Werner Knausz (ARA), Roman Stiftner (BVL), Jürgen Schrampf (Econsult), Franz Schwammenhöfer (bmvit), Fritz Lehr (Hafen Wien) (Foto Copyright: BVL ÖSTERREICH/Emese Benko)

Mag. Davor Sertic (Wirtschaftskammer Wien) hob das Projekt „Nachhaltige Logistik 2030+ Niederösterreich-Wien“ als großen Erfolg für eine kooperative Planung und Vorgehensweise zwischen Ländern und der Wirtschaft hervor. Hier wurde im November 2019 ein umfassender Aktionsplan präsentiert, den es nun sukzessive umzusetzen gilt.

In einer Keynote unter dem Motto „Transformation“ berichtete DI Angelika Winkler (Stadt Wien) aus dem Planungsalltag und forderte dazu auf, dass Logistikkonzepte schon frühzeitig in die Stadtplanung eingebracht werden sollen.

Beim 4. Wiener Logistik Tag präsentierten Verwaltung und Wirtschaft neue Ansätze und Ideen (Foto Copyright: BVL ÖSTERREICH/Emese Benko)

Logistik 2030+ bei der 9. Regionalveranstaltung Wirtschaft 4.0

Bei der 9. Regionalveranstaltung der Initiative Wirtschaft 4.0 gaben am 30. Oktober in Wiener Neustadt hochkarätige Vortragende Einblicke zum Thema „Mobilität der Zukunft“ – auch Logistik 2030+ war vertreten!

(v.l.): Frank Michelberger (Leiter des Carl Ritter von Ghega Institut für integrierte Mobilitätsforschung), Ferdinand Koch (Senior Manager denkstatt), Thomas Salzer (Präsident der Industriellenvereinigung NÖ), Christian Moser (Vizepräsident der Wirtschaftskammer NÖ), Klaus Schneeberger (Bürgermeister Wiener Neustadt), Petra Bohuslav (Landesrätin für Wirtschaft, Tourismus, Technologie und Sport), Franz Proksch (Leiter der SIEMENS-Niederlassung NÖ) und Michael Heilmann (Director Fleet Hyundai Österreich) (© Foto: Franz Baldauf)

Ferdinand Koch von Logistik 2030+ Projektpartner denkstatt stellte das Projekt vor. „Die heutige Gütermobilität unterliegt wesentlichen und raschen Veränderungen: Konflikte um Verkehrsflächen nehmen dramatisch zu, neue Technologien sind zu implementieren und Wachstumsraten im Paketbereich von 20 Prozent jährlich zu bewältigen“, so Koch. Das Projekt „Nachhaltige Logistik 2030+ Niederösterreich-Wien“ greift diese Veränderungen auf. Rund 300 Personen aus unterschiedlichen Vertretungsbereichen von Wirtschaft bis Verwaltung sind in Arbeitsgruppen oder für Feedback innerhalb des Projekts eingebunden.

Ferdinand Koch präsentiert das Projekt Logistik 2030+ (© Foto: Franz Baldauf)

Zum ausführlichen Veranstaltungsrückblick: Regionalveranstaltung Wirtschaft 4.0 „Neue Visionen für die Mobilität der Zukunft“

Projektpräsentation: Nachhaltige Logistik 2030+ Niederösterreich-Wien

Fotos von der Veranstaltung: Wirtschaftskammer Niederösterreich

Logistik 2030+ beim 3. Wiener Logistik Tag

Unter dem Motto „Ressourcenintelligenz findet Stadt“ wurden am 3. Wiener Logistik Tag der BVL spannende Themen und Projekte diskutiert. Der gemeinsame Tenor: Der wachsende Online-Handel fordert rasant eine optimierte Flächennutzung in den Städten – intelligente Steuerungssysteme werden hier künftig unterstützen müssen.

Logistik 2030+ Beirat Mag. Davor Sertic gestaltete den Impuls
© BVL Bundesvereinigung Logistik Österreich Emese Benko

Im Projekt „Nachhaltige Logistik 2030+ Niederösterreich-Wien“ wird der dafür erforderliche Aktionsplan entwickelt – parallel laufen die Pilotprojekte, beispielsweise das Screening von Logistikflächen in den beiden Bundesländern Niederösterreich und Wien. Vorgestellt wurden auch neue Boxensysteme für die Übergabe von Paketen auf der sogenannten „Last Mile“, weitere interessante Einblicke im internationalen Kontext brachten die Vortragenden aus Kairo und Berlin.

DI Angelika Winkler sprach über das Projekt Logistik 2030+
© BVL Bundesvereinigung Logistik Österreich Emese Benko

Feedback-Runde und ein Danke an alle Mitwirkenden im L2030+ Sommerfest

Vertreterinnen und Vertreter aus jenen Unternehmen, die als Interviewpartner zur Verfügung standen oder in den Arbeitskreisen mitgearbeitet haben, trafen sich gestern zu einer Feedback-Runde mit anschließendem Sommerfest.

Die 35 Vorschläge für Maßnahmen der nächsten 3 – 5 Jahren fokussieren auf die Bereiche Zustellung/Kooperation (Hubs, Last Mile), Technologie, Flächen/ Abstellflächen/ Ladezonen, Straße/ Schiene/ ÖV,  Verkehrsorganisatorische Maßnahmen/ Nachtlieferung und Rechtliches.

Ein Überblick zu den Vorschlägen und deren Bewertung ist seit kurzem unter Handlungsfelder zu finden.

VertreterInnen aus ca. 20 unterschiedlichen, sehr repräsentativen Unternehmen haben im Februar und März 2018 engagiert gearbeitet, an der Ergebnisbewertung wirkten zusätzlich Vertreter der Projektträger mit.

Zu den Szenarien, diese basieren ja auf intensiv diskutierten Projektionen der wesentlichen Faktoren, die in den nächsten 20 Jahren das Leben maßgeblich beeinflussen werden: Aus sechs „Bildern der Zukunft“ konnten drei Zukunftsszenarien verdichtet und abgeleitet werden:

  • Der Mensch im Mittelpunkt
  • Technologie löst alle Probleme
  • Kontinuierlicher Wandel des Bisherigen

Maßnahmen, die noch für die Lösung der Zukunftsfragen gefunden werden müssen – eine Projektaufgabe bis 2019 – werden genau mit diesen Szenarien zu deren Tauglichkeit (Resilienz)  geprüft.   Aber das ist nun „Aufgabe der weiteren Projektbearbeitung“, wie die Projektträger betonen.

Bild: Vertreter der Projektträger und des Beirates (v.l.n.r. Alfred Wolfram, Oliver Danninger, Andrea Faast, Eva Hahn, Dieter Häusler) © WKW Florian Wieser

Jedenfalls war es Alfred Wolfram, als Vertreter des Projektbeirates ein wichtiges Anliegen, sich mit einer Anerkennungsurkunde bei den vielen mitwirkenden Unternehmen zu bedanken, bevor der Ausklang in einen schönen Sommerabend starten konnte. War ja wie immer einiges unter den Fachleuten darüber hinaus zu diskutieren und auszutauschen.

Bild: „Anerkennungsurkunden für mitwirkende Unternehmen“ © WKW Florian Wieser

13.06.2017: Erfolgreicher Auftakt für das Projekt Nachhaltige Logistik 2030+ Niederösterreich-Wien

Nur jeder Dritte kann sich eine CO2-Reduktion im Verkehr vorstellen – das ist zu wenig. Am 13. Juni 2017 trafen sich über 100 ExpertInnen zur Auftaktveranstaltung „Nachhaltige Logistik 2030+ Niederösterreich-Wien“. Erste Ergebnisse wurden diskutiert. Ziel ist bis Ende 2019 konkrete Lösungen für eine Logistik 2030+ im Großraum Wien-Niederösterreich zu erarbeiten.

Wohin die Reise geht und dass der Weg dorthin kein leichter wird, wurde den anwesenden ExpertInnen bereits im Impulsvortrag von Henriette Spyra, Stabstelle Mobilitätswende & Dekarbonisierung des bmvit, schnell klar. Aus Sicht des „Parisvertrages“ ist der Handlungsdruck im Verkehr am größten. Auf EU Ebene werden erstmals CO2 Normen für LKW angedacht.

Henriette Spyra, Stabstelle Mobilitätswende & Dekarbonisierung, Generalsekretariat des bmvit

Die für Österreich geltenden Ziele sind im nationalen Strategierahmen „Saubere Energie im Verkehr“ von Dezember 2016 beschrieben. Hier gilt es eine Halbierung der CO2 Emissionen im Personenverkehr und eine Stabilisierung im Güterverkehr bis 2030 zu erreichen. „Alle Prognosen zeigen hohe Zuwachsraten im Güterverkehr. Alleine die Stabilisierung an CO2 Emissionen wird damit eine enorme Herausforderung für den Güterverkehr mit sich bringen“, hält Spyra fest. Bis zum Jahr 2030 wird ein Neuzulassungsanteil von 100% für emissionsfreie PKW und leichte Nutzfahrzeuge angestrebt, bis 2040 für Lkw und Busse. „Klar ist, ein geeigneter Mix aus regulativen, logistischen, kooperativen und technologischen Maßnahmen ist für die Implementierung „CO2-neutraler City Logistiksysteme 2030“ erforderlich.“

Die Träger des Projektes Nachhaltige Logistik 2030+ Niederösterreich-Wien (v.l.n.r.): DI Angelika Winkler (Stv.-Leiterin MA 18, Wien), Dr. Eva Hahn (Leiterin Außenwirtschaft & Verkehrspolitik WK Niederösterreich), DI Christian Popp (Gesamtverkehrsangelegenheiten NÖ), DI Andrea Faast (Leiterin Stadtplanung & Verkehrspolitik, WK Wien)

Gerade dieser Ansatz ist Inhalt des Projektes Logistik 2030+ NÖ und Wien: In einem ersten, von denkstatt und Econsult erhobenen, Stimmungsbild zeigt sich, dass sich lediglich jede(r) Dritte eine Reduktion von CO2 Emissionen im Verkehr vorstellen kann. Die Frage, ob die eigene Dienstleistung mit weniger Verkehrsaufkommen erbracht werden könnte, verneinte die überwiegende Mehrheit der befragten Unternehmen aus Wien und Niederösterreich. „Generell stehen Nutzungskonflikte um Verkehrsraum wie Stellflächen, Ladezonen und Staus im Vordergrund“ stellt Lea Kerschner, denkstatt, fest.

Der Beirat von Experten steuert den mehrjährigen Prozess (v.l.n.r.): Mag. Davor Sertic (Spartenobmann Transport & Verkehr Wien), KR Alfred Wolfram (Stv.-Spartenobmann Transport & Verkehr Niederösterreich), DI Thomas Madreiter (Planungsdirektor Wien), Dr. Werner Pracherstorfer (Leiter Raumplanung, Umwelt & Verkehr Niederösterreich), Dr. Christian Moser (Vizepräsident Wirtschaftskammer Niederösterreich), Dr. Ferdinand Koch (denkstatt)

Die von Ferdinand Koch, denkstatt, geleitete Diskussion mit Christian Moser, WK Niederösterreich, Werner Pracherstorfer und Thomas Madreiter, Planungsverantwortliche des Landes Niederösterreich und der Stadt Wien und der Vertreter der Logistikwirtschaft Davor Sertic, Wien, und Alfred Wolfram, Niederösterreich, ,zeigte die verschiedenen Ansatzpunkte für die Zukunft auf:

Wir benötigen eine Entkopplung von Wirtschafts- bzw. Bevölkerungswachstum vom Verkehrswachstum. Das wäre ein wichtiges strategisches Ziel bis 2030“ so Pracherstorfer. Dazu hält Madreiter fest: „Das gilt auch für Wien und Umgebung. Die gesamte Region wird bald an die 3 Mio. Einwohner umfassen. Wir brauchen Lösungen für den Güterverkehr und es ist wesentlich, dass diese in Zusammenarbeit mit dem Land Niederösterreich erarbeitet werden“. Für Wolfram spielen vor allem die Unternehmer eine zentrale Rolle, und Sertic sieht den Schlüssel zum Erfolg in Pilotprojekten, die dazu dienen, Ideen praxistauglich zu testen und erste Überzeugungsarbeiten zu leisten. Moser skizzierte zusammenfassend die Richtung des Kooperationsprojektes:

„Wichtig ist uns die gezielte Einbindung der Betroffenen in einem ausführlichen Stakeholderprozess. Eine möglichst breite Mitwirkung ist entscheidend. Nur so kann es gelingen, die notwendigen Lösungen zu finden und gleichzeitig auf mittel- bis langfristige Sicht die richtigen Weichen zu stellen. Die Herausforderungen sind enorm. Nicht in allen Punkten wird uns eine passende Lösung gelingen. Entscheidend ist aber, dass wir die Logistik-Zukunft gemeinsam gestalten. Wir setzen es uns zu Ziel, dass 2019 ein konkreter Aktionsplan vorliegt, der nicht nur, die uns heute so wichtig erscheinenden Maßnahmen umfasst, sondern vor allem jene, die wir für den Zeitraum nach 2030 benötigen.“

Wie das die Betroffenen im Bereich Logistik und Güterverkehr sehen, stellte Jürgen Schrampf, Econsult, im Anschluss an die Diskussion vor. Lösungsbedarf wird vor allem bei Nutzungskonflikten, Flächenwidmung und Raumplanung sowie bei Standort-/Hub-Entwicklungen gesehen. Neue Geschäftsmodelle, innovative Antriebe, Digitalisierung, e-Commerce, Last Mile und Konkurrenz um Raum und Infrastruktur sind dabei die wichtigsten Treiber für Veränderungen.

Henriette Spyra, bmvit, (links) und Andrea Faast, WK Wien, im Gespräch

Am Ende der Veranstaltung stellte Ferdinand Koch die weiteren Projektschritte vor: Es gilt die wesentlichen Handlungsfelder zu definieren, in Arbeitsgruppen Lösungen zu erarbeiten und  Feedback einzuholen. Auf Basis verschiedener Szenarien bis 2030+ werden zukunftsorientierte Bearbeitungsfelder festgelegt und die jeweiligen Arbeitsgruppenergebnisse in den Aktionsplan übergeführt. Interessierte sind herzlich eingeladen, hier mitzuwirken. Diese zum Abschluss ausgesprochene Bitte wurde zur Freude der Veranstalter gleich von vielen Anwesenden aufgegriffen. Die Veranstaltung war demnach ein großer Erfolg.

Steuerungsgruppe und Projektleitung Nachhaltige Logistik 2030+ Niederösterreich-Wien (v.l.n.r.): Mag. Jürgen Schrampf (Econsult), Dr. Ferdinand Koch (denkstatt), DI Angelika Winkler (Stv.-Leiterin MA 18, Wien), Dr. Eva Hahn (Leiterin Außenwirtschaft & Verkehrspolitik WK Niederösterreich), DI Christian Popp (Gesamtverkehrsangelegenheiten NÖ), DI Andrea Faast (Leiterin Stadtplanung & Verkehrspolitik, WK Wien), Mag. Davor Sertic (Spartenobmann Transport & Verkehr Wien), Dr. Christian Moser (Vizepräsident Wirtschaftskammer Niederösterreich), Dr. Werner Pracherstorfer (Leiter Raumplanung, Umwelt & Verkehr Niederösterreich). Nicht im Bild: DI Thomas Madreiter (Planungsdirektor Wien)

Downloads:
– Präsentation „Auftakt L2030+
– Präsentation „Logistik und Mobilität neu denken